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Japanischer Bogen -Technische Aspekte



Der japanische Langbogen

Die Krönung und der Kern in der Entwicklung des japanischen Langbogens aber liegt in der Verwindbarkeit des Bogens um die Längsachse - Revolutionierung der Schießtechnik



Das  konsequente Verwinden des Bogens vor dem Abschuss, das auf Heki Danjo zurückgehen soll, brachte eine  Revolutionierung der Schießtechnik der Samurai mit sich. Die Problematik aller ursprünglichen Bögen ohne Schussfenster, die ungewünschte Ablenkung des Pfeils durch die Auslenkung am Bogen, wurde für den japanischen Langbogen radikal gelöst. Durch das druckvolle Festhalten des Bogens (tsunomi no hataraki) im Griffbereich werden im Auszug die Bogenarme zur Längsachse des Bogens verdrillt. Durch ihre rotierende Rückstellung im Abschuss wird ein genügend großer Archers-Paradox-Effekt erzielt, um den Pfeil sicher wiederholbar genau in die Richtung fliegen zu lassen, in die er zeigt.
Vor dieser Revolution mußte bei wechselnden, nicht bekannten Entfernungen zum Ziel entsprechend vorgehalten werden, um die Abweichung des Pfeils zu kompensieren: je weiter entfernt das Ziel,   desto mehr Vorhalten - ein schwieriges Unterfangen. Jetzt konnte jedes Ziel, egal in welcher Entfernung, mittig anvisiert und mit dem der Pfeil-fliegt-wohin-er-zeigt-Technik in der Horizontale sicher mittig angeflogen werden. Der zu wählende Anschlagswinkel in der Vertikale - je weiter weg desto höher die Pfeilspitze anheben - blieb Sache der Erfahrung und Intuition.